2009 – Odessa – erster Russischkontakt im Ausland

Vor etwas mehr als einem Jahr war ich auf Empfehlung eines Kollegen aus meinem ersten Russischkurs in Odessa (Ukraine). Es war eine sehr interessante und tolle Erfahrung, die mir auch sprachlich sehr viel gebracht hat.
Die Sprachschule OLSC hat bis auf den Flug den organisatorischen Part übernommen. In dieser habe ich auch sehr nette russisch Lernende kennengelernt. Mit ihnen habe ich die Gegend und das Land weiter erkundet.

[spoiler show=“Weiterlesen“ hide=“Kompaktmodus“]Ich entschloss mich für 150€ pro Woche bei einer Gastfamilie (inkl. Frühstück und Abendessen) zu Wohnen und einen „standard individual course“ (Einzelkurs) mit 20h pro Woche zu belegen. Geflogen bin ich mit CarpatAir die aber dann ein Jahr später (2010) leider nicht mehr aus Wien startete. Ich habe die Schule beauftragt mich zu meiner Gastfamilie zu bringen, war es eine sehr angenehme und unkomplizierte Einreise ermöglichte. Einzig am Flughafenschalter hat es etwas länger gedauert, da ich die Immigrationskarte nicht zur Zufriedenheit der Beamtin ausgefüllt hatte. Mein Russisch war zu diesem Zeitpunkt noch dazu ziemlich unbrauchbar, mit Händen und Füßen ging aber dann doch alles glatt.

Gastfreundschaft wie in den Lehrbüchern

Ich wurde von der Gastfamilie sehr herzlich empfangen. Die Hausfrau Natascha konnte nur russisch/ukrainisch sprechen, was die Kommunikation sehr schwierig gestaltete. Es dauerte ein paar Tage bis ich mich aklimatisiert hatte und mich besser mit ihr verständigen konnte. Sehr geduldig hat sie Sätze immer wieder umformuliert (ich war auch nicht ihr erster Gast) bis ich halbwegs verstanden hatte was sie mir erzählen wollte. Die Abendessen fielen immer sehr üppig aus und ich konnte kein einziges Mal alles aufessen. Das ist wohl die berühmte russische Gastfreundschaft.
Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist die allgegenwärtige Dille, von der ich mich später nurmehr schwer trennen konnte. Weiters muss ich gleich erwähnen, dass der Sauerrahm dort auch genial ist. (Hierzulande kann ich ihn solo garnicht essen, dort ist er fetter und leicht süßlich)

Odessa, eine sehr schöne Stadt

Odessa selbst ist zumindest im Norden (Stadtzentrum) eine wunderschöne Stadt. Viele der Gebäude sind renoviert und die Verzierungen, sowie die Architektur erinnert stellenweise stark an Wien. Wo man allerdings Vorsicht walten lassen sollte sind die Gehsteige, es hat mich nicht nur einmal durch Unachtsamkeit fast einen Sturz gekostet. Im Boden befinden sich immer wieder mehr oder weniger tiefe Löcher/Spalte oder auch Kellerabgänge ohne Geländer.
Die Orientierung selbst mit Karte ist ob der fehlenden Straßennamensschilder garnicht so einfach. Die Straßen haben zwar Namen aber leider selten Schilder. Deshalb habe ich mich eher auf meinen Orientierungssinn verlassen, als zu versuchen via Karte den richtigen Weg zu finden.

Der Alltag

Werktags um 09:00 ging es immer mit dem Kurs los, danach (4 akademische Stunden später) war mein Hirn immer sehr ausgelaugt, sodass es erst einmal eine Erholungsphase gebraucht hat. In meinem Gruppenkurs in Wien ist das Betreuungsverhältnis und damit die Auslastung meinerseits völlig anders. Ab der 2. Hälfte der dritten Kurswoche war ich schon nicht mehr so lernfähig wie am Anfang. Man kann sich bei voller Aufmerksamkeit der Lehrerin einfach nicht verstecken und sich berieseln lassen 😉
Die Lehrerin war sehr geduldig und ihre etwas drilligen Methoden waren genau das Richtige für mich! Ich hatte sehr viel Spaß am Lernen und habe mein Niveau wieder auf das Level gebracht wo ich laut dem wiener Kurslevel eigentlich sein sollte.

Ausflüge, Freizeit usw.

Zwischendurch habe ich noch mit ein paar Leuten, die ich in der Schule kennengelernt habe einen Ausflug in die Karpaten gemacht. Sonst haben wir viel Zeit in einem französisch angehauchtem Lokal mit gratis WLan verbracht und dort Tee genossen. In der letzten Woche kam noch, aus Angst etwas zu verpassen, ein dicht gedrängtes Kulturprogramm. Wir besuchten diverse Museen und ein Ballet in der Oper.

Alles in allem war es eine sehr schöne Zeit und ich werde in Zukunft wieder hinfahren.

Einige Zeit nach meiner Reise habe ich einen Text über meinen Aufenthalt verfasst, den ich euch natürlich nicht vorenthalten will. Er ist allerdings auf russisch 😉
Text: Одесса[/spoiler]

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