2011 Prag – Wie Wien nur anders

Zu Pfingsten hatte ich endlich die Möglichkeit Prag zu besuchen. Ein denkbar schlechter Termin, da man außer Touristen nur Touristinnen zu Gesicht bekam. Die Stadt gefiel, die Füße waren erschöpft und kulinarisch war der Besuch nicht weltbewegend…

[spoiler]Generell würde ich sagen, dass die Stadt architektonisch stark an Wien erinnert, wen wundert es denn auch? Am Busbahnhof angekommen – eine Busreise war die günstigste Variante – wurde man sofort von stadtbahnbögenähnlichen Strukturen empfangen.

Da wir uns auf der Busfahrt „nur“ mit leckerer Roulade versorgt hatten trieb es uns gleich zu einem Würstlstandl wo wir uns eine fetttriefende aber außerordentlich schmackhafte Wenzelbratwurst gönnten. Frisch gestärkt begannen wir unseren zweieinhalb tägigen Sightseeingmarathon…

Prager U-Bahn, praktisch aber lange Intervalle

Es gibt zwar Autobusse und Straßenbahnen aber mit der Metro kommt man einfach und schnell ans Ziel – zumindest als Tourist. Die Stationen sind riesig, die Rolltreppen lang aber auch schnell (schneller als hierzulande). Durch die Größe kann man sich schon mal zum falschen Aufgang bewegen. Einziges Manko: die Intervalle am Wochenende mit 600-700s (siehe Anzeige am Bahnsteig) sind etwas lang. Mit nur 3 Linien behält man gut den Überblick und kann je nach Strecke seine Tickets wählen. Kurzstrecken mit 5 Stationen (30min) kosten 18 Kronen und ein 75 min Fahrschein 26. Wir wurden natürlich gleich vor unserer ersten Fahrt kontrolliert, so wie die anderen nicht Einheimischen…

Sauberes und renoviertes Stadtbild

Wir haben viel gesehen: Hradschin, jüdisches Viertel und weitere schöne/interessante Orte wie die Karlsbrücke. In den meisten Gebieten sieht es aus wie in Wien vielleicht etwas zierlicher von der Gebäudehöhe her. Die meisten Häuser sind farbig und nicht in einem städtischen Einheitsgrau. Leider hatten wir einen verregneten Tag aber die ärgsten Regenschauer konnten wir in Cafes überbrücken. Eine Karte sollte man immer dabei haben, da man sich die Straßennamen nicht so leicht merken kann.

TouristInnen werden schamlos ausgenommen und über den Tisch gezogen

Ob einfacher Aussichtsturm oder die goldene Gasse, überall wird Eintritt verlangt, zwar sind die Preise nicht so gesalzen wie in Schottland aber man muss oft ein Paket nehmen, selbst wenn man nicht alles sehen will.
Leider waren zu Pfingsten massig Touristen mit uns unterwegs, was im kleinen goldenen Gässchen bei Regen zu einem Meer aus Schirmen führte. Mir fiel auf, dass viele Gäste aus Deutsch- oder Russland waren.
Wo man sehr aufpassen sollte ist, dass einem in Restaurants ungefragt gleich mal großzügige Aufschläge auf die Rechnung gemacht werden, meist 15%(!) Trinkgeld sowie ein nicht minderer Aufschlag für’s Gedeck.
Im Reiseführer wird empfohlen bei Streitsituationen die/den Geschäftsführer/in zu konsultieren, was das Problem schnell lösen sollte.
Wenigsten kommt man mit Deutsch und Englisch ganz gut zurecht.

Kulinarisch

Wie Anfangs erwähnt, gönnten wir uns als erste Mahlzeit eine Wenzelwurst, diese und „Flamendr“ (Vorspeise: Schwein in süßlicher Knoblauch-Pfefferoni Sauce auf Schwarzbrot) waren eigentlich die einzigen kulinarischen Höhepunkte der Reise.
In zwei Restaurants habe ich Gulasch bestellt, welches allerdings nicht sehr überzeugend war. (Die weißen Knödel waren neu und auch in interessant) Da besuche ich doch lieber Wiener böhmische Küche ;).

Unser Hotel: Don Giovanni

Mit unserem Hotel hatten wir weniger Glück. Die Zimmer waren zwar schön und gut ausgestattet, doch ließ das Frühstücksbuffet sowie unser Abendessenversuch mehr als zu wünschen übrig. Von harten baked Beans über ledernen Speck zum Frühstück hin zu Packerlsuppe und -pürree zum Abendessen. Vielleicht hatten wir auch einfach nur Pech. Auch sind Gutscheine von Gutscheinseiten mit vorsicht zu genießen, da hier manchmal Schindluder mit Phantasieermäßigungen getrieben wird… Wir stehen bereits in Kontakt mit unserem Anbieter und versuchen die Sache zu klären (uns war zum Abendessen kein Buffet sondern ein Essen á la Carte versprochen… sowie mehr als zwei 75 min Tickets)

Alles in allem freue ich mich endlich auch mal in Prag gewesen zu sein. Außerdem habe ich auch ein paar Drehorte von diversen Hollywoodfilmen wiedererkannt!

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