Ständig von einer fremden Sprache umgeben, anderes Wetter,… und dauernd unterwegs, da vergeht die Zeit wie im Flug. Oft kommt es anders als man denkt und manchmal bekommt man eine unerwartete Chance…
[spoiler show=“weiterlesen“ hide=“kompakt“]Es ist schon wieder Donnerstag! Heute Morgen war es etwas kühler als gestern, was den Start in den Tag angenehmer gestaltete. Ich bin noch immer nicht aklimatisiert, was heißt, dass ich am Nachmittag meist sehr müde bin… (Ständig von russisch umgeben, anderes Wetter,…)
Gestern wollte ich eigentlich ein Ausflugsangebot der Schule wahrnehmen. Dies fand aber mangels teilnehmender Leute nicht statt. Ich hatte die Kamera dabei und der Heimweg um Badesachen zu holen wäre zu lang gewesen. Deswegen bin ich einfach spazieren gegangen. Es war sehr windig und ich konnte erstmals Möwen richtig stresslos fotografieren, da sie quasi in der Luft standen. (Ich habe mich letztes Jahr so bemüht sie auf den Sensor zu bannen… Es ist einfach ein anderes Gefühl mit dem schnellen Autofokus der Spiegelreflexkamera zu arbeiten ;))
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Diese und noch viel gefährlichere Bilder zeigen die Baustellen hier…
Die Gerüste hier sind fast ausschließlich aus Holz
Wie auch mit meinem portugiesischen Freund besprochen ist es immer wieder schwer sich an Orten wo es besonders toll war, wieder heimisch zu Fühlen, die Erwartungen sind sehr hoch…
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Nach einer erholsamen Nacht und einem guten Frühstück packte ich gleich meine Strandsachen + Digicam ein und machte mich (ohne Stadtplan ;)) auf um mir den Hafen anzusehen.
Ein entspannender Tag am Strand
Irgendwie überkam mich schnell das eher unübliche Gefühl nach einem entspannenden Tag am Strand. Die Temperatur war mit ~25°C sehr angenehm, also machte ich mich zu Fuss auf zu meinem Lieblingsstrand (~3-4 Km). Dort hielt ich erst einmal im Schatten eine Siesta. Aufgeheizt beschloss ich die sehr warme Wassertemperatur zu testen (vor kurzem hatte das Schwarze Meer 28-30°C) allerdings kam es mir doch etwas kälter vor. Nach ~3-4 Stunden am Strand musste ich wieder etwas unternehmen, also machte ich mich auf in Richtung Abendessen.
Ziemlich erledigt schaltete ich wieder Discoverychannel ein und war immer wieder für eine 1/2 Stunde weg, um ein Haar hätte ich das Essen verschlafen!
Den Rest des Abends verbrachte ich damit die Serie Avatar auf Nickelodeon auf russisch anzuschaun und anschließend früh schlafen zu gehen.
Und täglich grüßt das Murmeltier
Tagwache 7:50, danach Frühstück und zwischen 8:30 und 8:45 Aufbruch zum 15 minütigen Fußmarsch Richtung Sprachschule. So sollte ab nun für 4 Wochen mein Werktagsalltag aussehen. Danach bis ~12:30 Sprachkurs und ab dann Freizeit. Meist sitze ich noch 1-2h vor dem Internet um Mails zu checken usw. Danach mache ich was auch immer ich mir aushecke…
Pelmeni, diesmal echt…
Gestern ging ich nach meinem Internetbesuch weiter ins Café Kompot, wo ich mir die lang ersehnten Pelmeni (Teigtaschen gefüllt mit Fleisch, dazu Sauerrahm) bestellte und genüßlich verspeiste. Erfreulicherweise hatte ich die selbe Bedienung wie letztes Jahr, was mich vermutlich wieder ein Stück heimischer fühlen ließ (wie auch der randvolle Kopf nach dem Kurs). Während des Essens half ich bei der Übersetzung von Denkmälern/wichtigen Sightseeing Punkten auf deutsch, für die Schule.
Als ich gemütlich vorm Fernseher auf das Abendessen wartete, war dann auch wieder die Schüchternheit des Sohnes der Gastfamilie gebrochen. Er spielte mit mir (eigentlich spielte er alleine und ich durfte zusehen ;)) auf der Playstation sein Lieblingsspiel bis lang nach dem Abendessen. Ich musste danach leider feststellen, dass ich noch Hausübung zu schreiben hatte…
Yipiee 4 Wochen Gelsenjagd, die Saison ist eröffnet
Nun war ich entgültig angekommen! Wenn auch mit der obligatorischen Gelsenjagd in der Nacht: 3 habe ich erwischt, eine überlebte noch und verpasste mir einen ungünstig gelegenen Dippel am rechten Zeigefinger…
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Viel habe ich noch nicht fotografiert, da ich die Plätze wo ich bisher war eigentlich auch schon letztes Jahr abgeknipst habe, hier aber einige Fotos…
Nach einem tollen Auslandsaufenthalt in Odessa (2009) entschloss ich mich 2010 noch einmal die einzigartige Stadt zu besuchen. Ich hatte Hoffnungen, dass mein Russisch dieses Mal fortgeschrittener sein wird; Befürchtungen, dass es dieses Mal, wegen fehlender neuer Freundschaften nicht so toll wird…
[spoiler show=“weiterlesen“ hide=“kompakt“]Nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht (ich bin die Tage davor immer sehr spät ins Bett) ging es gleich um 6:00 ab zum Westbahnhof, danach mit dem Bus zum Flughafen. Der Flug sowie das Service und Essen an an Bord waren nicht so gut wie mit Carpatair und das obwohl der Preis 100€ mehr betrug. Dafür war der Zwischenaufenthalt in Warschau sehr kurz…
Ungewohnt: reibungslose Einreise
Angekommen in Odessa (der Flieger war diesmal bis auf den letzten Platz gefüllt) mussten alle die Immigrationcard ausfüllen. Ich hab ziemlich schlampig und unleserlich im Stehen an einer Säule geschrieben und dachte schon „das wird lustig“. Aber: nichts 🙂 nicht eine einzige Frage wurde mir gestellt. Das lag vielleicht daran, weil noch der Stempel vom vorigen Jahr im Pass ist. Vielleicht hatte ich auch kein Lächeln im Gesicht (welches ja im Osten eher ein wenig skeptisch betrachtet wird).
Empfangen wurde ich dieses Mal von einem Physikstudenten 😉 (der allerdings eine Karriere als Rockmusiker anstrebt), wir plauderten ein Weilchen da wir noch auf eine andere Schülerin warten mussten…
Mein zweites zu Hause
Rund einenhalb Stunden später als erwartet landete ich dann in meinem Zuhause (für die nächsten 4 Wochen). Ich wurde wieder sehr herzlich empfangen und diesmal ging das Reden von Anfang an gleich viel besser. Dennoch war ich sehr müde, weshalb ich ein wenig im Halbschlaf vor dem Fernseher bei Discovery Channel und National Geographics entspannte.
Beim Abendessen lernte ich meine -für diese erste Woche- Mitbewohnerin kennen und wir plauderten ganz entspannt auf deutsch. Als wir nach dem Abendessen noch in ein Café mit gratis W-Lan (haben hier nahezu alle Lokale, davon könnte sich der geiz-ist-geil Westen mal ein Scheibchen abschneiden) gingen streikte mein Laptopakku leider nach kurzer Zeit. Gestern musste ich noch dazu feststellen, dass mein Netzgerät einen Wackelkontakt hat…
Danach fiel ich sofort ins Bett…
So ganz angekommen war ich irgendwie noch nicht. Es fühlte sich anders an als letztes Jahr, diesmal kannte ich die Stadt/Gastfamilie schon, was vermutlich mit ein Grund war.
Vor etwas mehr als einem Jahr war ich auf Empfehlung eines Kollegen aus meinem ersten Russischkurs in Odessa (Ukraine). Es war eine sehr interessante und tolle Erfahrung, die mir auch sprachlich sehr viel gebracht hat.
Die Sprachschule OLSC hat bis auf den Flug den organisatorischen Part übernommen. In dieser habe ich auch sehr nette russisch Lernende kennengelernt. Mit ihnen habe ich die Gegend und das Land weiter erkundet.
[spoiler show=“Weiterlesen“ hide=“Kompaktmodus“]Ich entschloss mich für 150€ pro Woche bei einer Gastfamilie (inkl. Frühstück und Abendessen) zu Wohnen und einen „standard individual course“ (Einzelkurs) mit 20h pro Woche zu belegen. Geflogen bin ich mit CarpatAir die aber dann ein Jahr später (2010) leider nicht mehr aus Wien startete. Ich habe die Schule beauftragt mich zu meiner Gastfamilie zu bringen, war es eine sehr angenehme und unkomplizierte Einreise ermöglichte. Einzig am Flughafenschalter hat es etwas länger gedauert, da ich die Immigrationskarte nicht zur Zufriedenheit der Beamtin ausgefüllt hatte. Mein Russisch war zu diesem Zeitpunkt noch dazu ziemlich unbrauchbar, mit Händen und Füßen ging aber dann doch alles glatt.
Gastfreundschaft wie in den Lehrbüchern
Ich wurde von der Gastfamilie sehr herzlich empfangen. Die Hausfrau Natascha konnte nur russisch/ukrainisch sprechen, was die Kommunikation sehr schwierig gestaltete. Es dauerte ein paar Tage bis ich mich aklimatisiert hatte und mich besser mit ihr verständigen konnte. Sehr geduldig hat sie Sätze immer wieder umformuliert (ich war auch nicht ihr erster Gast) bis ich halbwegs verstanden hatte was sie mir erzählen wollte. Die Abendessen fielen immer sehr üppig aus und ich konnte kein einziges Mal alles aufessen. Das ist wohl die berühmte russische Gastfreundschaft.
Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist die allgegenwärtige Dille, von der ich mich später nurmehr schwer trennen konnte. Weiters muss ich gleich erwähnen, dass der Sauerrahm dort auch genial ist. (Hierzulande kann ich ihn solo garnicht essen, dort ist er fetter und leicht süßlich)
Odessa, eine sehr schöne Stadt
Odessa selbst ist zumindest im Norden (Stadtzentrum) eine wunderschöne Stadt. Viele der Gebäude sind renoviert und die Verzierungen, sowie die Architektur erinnert stellenweise stark an Wien. Wo man allerdings Vorsicht walten lassen sollte sind die Gehsteige, es hat mich nicht nur einmal durch Unachtsamkeit fast einen Sturz gekostet. Im Boden befinden sich immer wieder mehr oder weniger tiefe Löcher/Spalte oder auch Kellerabgänge ohne Geländer.
Die Orientierung selbst mit Karte ist ob der fehlenden Straßennamensschilder garnicht so einfach. Die Straßen haben zwar Namen aber leider selten Schilder. Deshalb habe ich mich eher auf meinen Orientierungssinn verlassen, als zu versuchen via Karte den richtigen Weg zu finden.
Der Alltag
Werktags um 09:00 ging es immer mit dem Kurs los, danach (4 akademische Stunden später) war mein Hirn immer sehr ausgelaugt, sodass es erst einmal eine Erholungsphase gebraucht hat. In meinem Gruppenkurs in Wien ist das Betreuungsverhältnis und damit die Auslastung meinerseits völlig anders. Ab der 2. Hälfte der dritten Kurswoche war ich schon nicht mehr so lernfähig wie am Anfang. Man kann sich bei voller Aufmerksamkeit der Lehrerin einfach nicht verstecken und sich berieseln lassen 😉
Die Lehrerin war sehr geduldig und ihre etwas drilligen Methoden waren genau das Richtige für mich! Ich hatte sehr viel Spaß am Lernen und habe mein Niveau wieder auf das Level gebracht wo ich laut dem wiener Kurslevel eigentlich sein sollte.
Ausflüge, Freizeit usw.
Zwischendurch habe ich noch mit ein paar Leuten, die ich in der Schule kennengelernt habe einen Ausflug in die Karpaten gemacht. Sonst haben wir viel Zeit in einem französisch angehauchtem Lokal mit gratis WLan verbracht und dort Tee genossen. In der letzten Woche kam noch, aus Angst etwas zu verpassen, ein dicht gedrängtes Kulturprogramm. Wir besuchten diverse Museen und ein Ballet in der Oper.
Alles in allem war es eine sehr schöne Zeit und ich werde in Zukunft wieder hinfahren.
Einige Zeit nach meiner Reise habe ich einen Text über meinen Aufenthalt verfasst, den ich euch natürlich nicht vorenthalten will. Er ist allerdings auf russisch 😉
Text: Одесса[/spoiler]
Mein erstes Foto, ein fußgroßes Loch im Boden
Eines der Löcher im Boden, so groß, dass es sogar gestopft wurde 😉
Die Oper wurde von den selben Architekten gebaut wie die Wiener Oper
Alles golden in der Oper
Meine Gastgeberin meint, ich soll mir unbedingt das Ballett anschauen. Es war nett aber ist nicht unbedingt meins
In Odessa lebt arm neben reich
Simkarten und Guthaben kann man bei solchen „Ständen“ an jeder Ecke erwerben.
An vielen Kreuzungen gabs frisches Obst und Gemüse
Eine von vielen Hochzeiten. An einem Tag habe ich 5 Bräute an einem Ort gezählt
Die Architektur im Stadtzentrum von Odessa hat Ähnlichkeit mit der in Wien
Sehr holprig und wenn man die Schienen sieht fragt man sich wieso sie nicht entgleist. Es funktioniert aber anscheinend ganz gut
Soviele herrenlose Hunde gibt es vermutlich in keiner anderen Stadt (außerhalb der Ukraine)
Der erste Park in Odessa und ein gemütliches Plätzchen. Bei Nacht gabs eine kleine Licht- und Wassershow zu Musik.
Meerespromenade bei Nacht mit dauerhafter Weihnachtsbeleuchtung
Das Wasser ist sehr sauber genauso wie die Strände
Entlang der Küste die sich über ~7km erstreckt war eine lange Straße die für sportliche Aktivitäten genutzt wurde
Ich habe viele Bilder vom Hafen. Hat mich einfach fasziniert
Am Hafen wurde rund um die Uhr gearbeitet.
Mit sowjetischer Musik werden einfahrende Züge empfangen
Bei größeren Bahnhöfen kann man bei Einheimischen immer wieder frisches Obst und mehr erwerben.
Wenn man es nicht wüsste, könnte man fast denken man befindet sich in Österreich
Auffallend die Ruinen, die man immer wieder am Land sehen kann.