2012 08 – Petersburg – Привет из Питера – Die erste Woche

Nun bin ich wirklich in Sankt Petersburg – Die ersten zwei Wochen sind schon fast um und eigentlich ziemlich schnell vergangen. Mein erster Urlaub in Russland und gleichzeitig meine erste Sprachreise, bei der ich nicht alleine unterwegs bin. Viele neue Erlebnisse und Erfahrungen und vor allem ganz anderer Zeitplan…

Dienstagnachmittag vor zwei Wochen habe ich meine österreichischen Kolleginnen (sowie 2 Kollegen) endlich real kennengelernt. Bis jetzt kannte ich sie nur über Facebook und die Vorstellung auf der Projektseite (ISI). Dieses Vorfühlen hat allerdings das Merken der Namen erheblich erleichtert, da im Vorhinein schon einiges hängen geblieben ist. Bei den russischen Kolleginnen klappte das leider nicht so gut (bis auf 2-3). Nach einer kurzen Vorbesprechung und Vorstellrunde machten wir uns plaudernd auf und hoben später mit ROSSIYA Airlines ab, welche ich als empfehlenswerte Fluglinie empfinde!

Leben in der Общежитие (Wohnheim für Studierende)

Nach einer kleinen nächtlichen Tour im Bus kamen wir relativ erschöpft an und bezogen unsere Zimmer im Studentenheim auf der zentral gelegenen „Insel“ Petrogradskaya. Ich bin mit der Wohnsituation eigentlich im Großen und Ganzen zufrieden, uns fehlt es an nichts (Kühlschrank, Herd und warmes Wasser sind vorhanden). Die Wohnung ist sauber und in der 4. этаж (3. Stock) deshalb relativ gelsenfrei. Die Stufen sorgen für tägliches Fitnesstraining und gleich nebenan lässt es sich eigentlich ganz gut laufen. Wir leben zu Fünft (4 Burschen aus Österreich und ein Schweizer der auf eigene Faust unterwegs ist) in 2 Zimmern plus Dusche, WC und Küche. Das Bett ist wie gewohnt zu klein, aber ich schlafe mittlerweile recht gut, wenn auch zu wenig. Meine Mitbewohner kochen relativ oft, ich habe irgendwie im Moment nicht wirklich die Muße dazu. Meine Ernährung ist generell sehr inkonsistent, es ist zwar einiges an Obst und Gemüse dabei aber auch viel Schokolade, Gebäck usw. und alles durcheinander und zu verschiedensten Zeiten.

Kurs, Kolleginnen und Kollegen

Leider haben wir keine russischen Kollegen, die mit uns im Zimmer wohnen, was Vor- und Nachteile hat – Das hat mich anfangs sehr betrübt, mittlerweile streife ich aber gerne durch die Wohnungen der Kolleginnen, die über die Etagen verteilt sind um zu Plaudern, Hausübung zu machen (jaja), Kartenspielen oder zu essen.
Jeden Morgen (außer am Wochenende)  haben wir Sprachunterricht, getrennt in zwei verschiedene Niveaus, mit zwei verschiedenen Lehrerinnen (die sich nach einer Pause abwechseln). Mit einer sind wir mehr als zufrieden, was die andere wieder durch Missmut unsererseits ausgleicht. Erstaunlich ist, dass wir alle auf einem sehr ähnlichen Sprachlevel sind und einige von uns sich auch untereinander (selbst ohne russische Kolleginnen) auf Russisch unterhalten.
Unsere jungen Russinnen (wir aus Österreich sind im Schnitt um einiges älter) sind teils sehr offen aber Großteils leider schwer zugänglich, gemeinsam haben alle mit denen ich bisher mehr Kontakt hatte, dass sie sehr freundlich und zuvorkommend sind. Ich bemühe mich mit möglichst vielen in Kontakt zu kommen und auch, dass sie mit mir auf Deutsch reden, was sie leider aus Scham oft nicht gerne tun. Die Motivation, wieso sie beim Kolleg dabei sind reicht von „Ich wollte endlich mal Petersburg sehen und interessante Leute kennenlernen“ bis „Ich möchte mein Deutsch verbessern“. Interessant ist es auf alle Fälle und kulturelle Unterschiede sind auch zu bemerken…

Wetter und Helligkeit

Ein Grund wieso das Schlafen hier so anders ist, ist, dass der Himmel bis etwa 23:00 hell ist und die Sonne mich immer schon spätestens um 7:00 aufweckt. In den ersten Nächten war es ziemlich heiß und wir schlafen immer noch bei offenem Fenster. Mittlerweile ist es in der Früh mit nur einem Deckenüberzug als Decke zu kalt. Hier haben wir schon die Eigenheit des Wetters: bis jetzt hatten wir noch keinen Tag, wo es nicht zumindest ein paar Minuten geregnet hat. Das Wetter ist unvorstellbar wechselhaft – aus heiterem Himmel kann es zum Regnen anfangen und im nächsten Moment knallt wieder die Sonne herunter. Man ist gut beraten mit kurzen Sachen, Badeschlapfen und einer Regenjacke, denn nach einem Schauer ist es meist wieder zu heiß für die Jacke. Gerade allerdings setze ich auf meine wasserdichten Stiefel, eine Jeans und Softshell. Zur Sicherheit ist die Regenjacke auch sehr oft dabei.

Mittlerweile bin ich richtig Entspannt und habe den Alltag und die Sorgen fürs Erste hinter mir gelassen. Bis ich wirklich angekommen war hat es 2-3 Tage gedauert aber mittlerweile habe ich auch schon Sankt Petersburg in mein Herz geschlossen.

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