2011 Schottland – Trübselige Städte

Ein unüblich langer Trip nach Schottland, um einen alten Schulfreund in Edinburgh (Schottlands Hauptstadt) zu besuchen, machte es endlich wieder möglich mehr von unserer schönen Erde zu erkunden. Unüblich lang deshalb, weil viereinhalb Tage mehr als ein Kurztrip aber weniger als ein normaler 7-14 Tage Urlaub sind. Wir waren zu viert und konnten angenehmerweise bei unserem Kollegen unterkommen und verhalfen ihm auch ein wenig mehr von Schottland außerhalb seiner Uni zu entdecken…

[spoiler]Nachdem er dort an seinem PhD (Doktor/Master) arbeitet, nutzten wir die Zeit, bis wir ihn treffen konnten um uns in der Touristinfo Karten zu holen, Geld abzuheben und anschließend einen kleinen Happen zu essen. 

Deftige Speisen aus dem Inland

Diese erste Mahlzeit war doch etwas größer als erwartet: ein Burger.
Generell ist das Essen sehr deftig und fettig, ein Sport in manchen Lokalen ist es sogar alles zu frittieren (leider haben wir den deep fried Mars Bar verpasst (frittierter Marsriegel)). Dafür aber eines schönen Abends einen bombigen Schokokuchen mit Karamelcremefüllung gegessen. Von jedem Bissen wird einem schlecht man kann aber irgendwie nicht aufhören.
Die Burger waren in Ordnung aber wenn ich die Wahl habe, nehme ich lieber einen aus Restaurants hierzulande.

Als Proviant für unseren Trip in die Highlands besorgten wir uns aus einer Bäckerei Snacks. Sausage roll, (Blätterteig mit einer Wurst gefüllt; Geschmacklich ähnlich einer Leberkäse-Semmel), Cheese onion pasty (cremig gefüllter quadratischer Blätterteig).
Hat alles gut geschmeckt, wenn ich aber nur solche Speisen zur Wahl hätte, würde ich so aufgehen, wie als ich mich ein Jahr nur von Kebab und Pizzaschnitte vom TU Standl ernährt hab.

Endlich einmal English Breakfast aus dem Entstehungsland

Als Highlight könnte man unseren Sonntagsbrunch sehen, wo wir uns Englisch Breakfast genehmigte. Es bestand aus: Würsteln (interessant, mehlig mit leichten Geschmack von weißen Bratwurst); einer Scheibe ziemlich guter gebratener Blutwurst, Baked Beans, Eierspeis, gebratenen Speck (der meiner Meinung nach zu dick geschnitten war (so wie im Burger auch)) und Toast. Dazu bestellte ich eine Hot Chockolate, welche die beste war, die ich seit langem getrunken habe.

Wirklich schottische Küche habe ich einmal in Form eines „Pie“s probiert, war aber leider nicht sehr aufregend. Mürbteig gefüllt mit pappiger Bechamelsauce, Schinken und Lauch.
Die afrikanisch oder kurdische Küche war dafür sehr gut. (Vielleicht einfach nur kein gutes Lokal erwischt…)

Edinburgh, schöne Stadt mit etwas düsterem Image

Aber genug vom Essen, wir haben ja eigentlich mehr Zeit damit verbracht Edinburgh zu Fuß zu erkunden. Die Architektur ist zum Teil ähnlich wie in Amsterdam, kleinere schmale Häuser mit spitzen oder Treppengiebeln (allerdings ohne Möbelhaken :)), die ein überschaubares Bild von der Stadt vermitteln. Wie mittlerweile fast überall gibt es (leider) zwischendrinnen die großen neumodernen Bauten, die das Backsteinstadtbild meiner Meinung nach stören. Generell fehlten mit schnell Farben, was das Gesamtbild doch etwas depressiv und dunkel machte. Was man von den Häusern am Land/in den Highlands nicht sagen kann. Trotzdem eine nette Stadt (vor allem hebt sie sich von Wien ab, architektonisch, gesellschaftlich,…)!

Verkehr(te Welt)

Wie man vermutlich aus der Schule weiß, fährt man in GB auf der anderen Straßenseite. Man weiß es, ist es aber nicht gewohnt. Dies führte dazu, dass ich am ersten Tag fast mit einem Bus zusammengestoßen wäre (und so klein sind diese nicht, es fahren hauptsächlich Doppeldecker durch die Straßen). Was mich gleich zum nächsten Problem, den Fahrkarten im Bus führt. Wechselgeld gibt es keines und man muss für jeden Bus ein neues Ticket lösen, da es mehrere inkompatible Verkehrsbetriebe gibt. Da geht man doch gleich viel lieber zu Fuß! Wobei man sich oft mit warten auf diversen Verkehrsinseln und mit Ampelknopf drücken aufhalten muss.

Leben und wohnen in Großbritannien

Auf der Insel stellt man sich gerne an und drängt sich nicht vor. Die Kassierenden im Supermarkt sind freundlich und auch die Bedienung lässt keine Wünsche offen. Wenn auch, für unsere Verhältnisse unüblich, man oft an der Bar bestellen und zahlen muss, so wird zumindest alles andere zum Tisch gebracht.
Weniger angenehm ist das Wohnen in den zugigen und kalten Häusern, wo man quasi „sein Geld beim Fenster rausheizt“ (so mein Kollege, der auch bereits in England das vergnügen mit der unisolierten Bauweise hatte). Selbst neue Bauten sind selten mit Doppelfenstern ausgestattet und vom Boden zieht es oft kalt herauf. Aber so wie einige andere Traditionen ändert sich dieser Zustand nur langsam. (In vielen Toiletten gibt es zwei Wasserhähne, warm und kalt, mit denen man sich in früherer Zeit ein Becken eingelassen hatte. Heutzutage fehlt der Verschluss des Beckens, die Hähne sind noch da…)
Nett anzusehen sind auch die Brücken, die den Zugang zu normalen Wohnungen bieten. Darunter im „Graben“ befinden sich die günstigen Kellerwohnungen.

Sonnenbrand in Schottland?

Soetwas kann auch nur mir passieren… Natürlich hatte ich keine Sonnencreme mit, die königliche Blässe der meisten zeigt auch, dass sich die Sonne hauptsächlich versteckt. Um diese Jahreszeit wird es zwar früh hell und spät dunkel (Deshalb habe ich mein Stativ umsonst mitgenommen) aber sie befindet sich normalerweise hinter einer Wolkendecke oder wird von Regen getrübt. Wir hatten wahrlich Glück mit dem Wetter! An Temperaturen von 10-15°C hat man sich schnell gewöhnt und als wir in Bratislava ankamen wurden wir von schwülen 25°C und starker Sonneneinstrahlung nahezu erschlagen.

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2 Gedanken zu „2011 Schottland – Trübselige Städte“

  1. Schöne Fotos und den Ampelknopf kenn ich doch auch ;)! Die Sache mit dem Verkehr versteh ich sehr sehr gut allerdings wundert mich es warum du kein Haggis gegessen hast!!

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